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Rede seiner Majestät des Königs im 28. Gipfel der afrikanischen Union
02.02.2017


Trotz jahrelanger Abwesenheit von der afrikanischen Union waren unsere Beziehungen, die nie abgebrochen wurden, mächtig geblieben und die afrikanischen Staaten konnten sich schon immer auf uns verlassen

Seine Majestät der König Mohammed VI adressierte eine Rede am Dienstag, den 31. Januar 2017, im 28. Gipfel der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba.


Hierbei folgt der integrale Wortlaut dieser Rede:

"Gelobt sei Gott allein,

mögen Frieden sowie Segen dem Propheten, seinen Kindern und seinen Mitgefährten zuteilwerden,

Seine Exzellenz, Präsident Alpha Condé, Vorsitzender des 28. AU-Gipfels

Distinguierte Staats- und Regierungschefs,

Sehr geehrter Vorsitzender der Kommission,

Ihre Exzellenzen,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Es ist so gut, wieder zu Hause zu sein, nachdem wir zu lange weg waren! Es ist ein guter Tag, wenn Sie Ihre Zuneigung für Ihr geliebtes Zuhause zeigen können! Afrika ist mein Kontinent und mein Zuhause.

Ich bin endlich zu Hause und glücklich darüber, mit Ihnen vereint zu werden. Ich habe euch alle vermisst.

Aus diesem Grunde, meine geliebten Brüder, Staatsoberhäupter, wollte ich diese Reise unternehmen und Sie ansprechen, ohne das Protokoll und die rechtlichen Verfahren abzuwarten, damit das Königreich wieder innerhalb der Organisation seinen Platz wieder finden könnte.

Die massive freimütige Unterstützung, welche Marokko erhalten hat, ist der Beweis für die festen Bindungen, die uns mit einander verbinden.

Es war notwendig, aus der Organisation der afrikanischen Union  auszutreten; Marokkos Aktion hat es ermöglicht, sich auf Afrika neu zu fokussieren, um zu zeigen, wie unverzichtbar Afrika für Marokko ist und wie unverzichtbar Marokko für Afrika ist.

Wir haben es sorgfältig durchdacht und es ist jetzt so offensichtlich!

Es ist höchste Zeit, nach Hause zurückzukehren; Zu einer Zeit, als das Königreich zu den am stärksten entwickelten afrikanischen Staaten gehört und da die Mehrheit der Mitgliedstaaten auf unsere Rückkehr hinausblickt, haben wir uns entschlossen, wieder in unsere Familie heimzukehren. Eine Familie, die wir nie wirklich verlassen hatten!

Tatsächlich sind unsere Verbindungen, die noch nie abgebrochen wurden, trotz der Abwesenheit von den Institutionen der afrikanischen Union seit vielen Jahren stark geblieben und die afrikanischen Schwesternationen konnten sich schon immer auf uns verlassen:

• Starke bilaterale Beziehungen haben sich somit erheblich entwickelt: Seit 2000 hat Marokko nahezu tausend Abkommen mit afrikanischen Staaten in verschiedenen Bereichen der Zusammenarbeit unterzeichnet.

Zum Vergleich: Wissen Sie, dass 515 Vereinbarungen zwischen 1956 und 1999 unterzeichnet wurden, während 949 Vereinbarungen seit 2000 unterzeichnet waren - also fast doppelt so viele!

Während dieser Zeit war ich persönlich dazu bestrebt, dieser Aktion neue Impulse einzuflößen, indem ich mehr Besuche den verschiedenen afrikanischen Subregionen abgestattet habe.

Bei jedem Besuch der 46 Besuche, die ich den 25 afrikanischen Staaten abgestattet habe, wurden zahlreiche Vereinbarungen unterzeichnet, an denen sowohl der öffentliche Sektor als auch der Privatsektor beteiligt waren.

Mein Handeln ist besonders auf den Bereich der Ausbildung ausgerichtet, der das Herzstück der Zusammenarbeit meines Landes mit den Schwesternationen konstituiert. Dies hat einer Reihe afrikanischer Studenten ermöglicht, ihre Hochschulbildung in Marokko dank Tausender Stipendien zu absolvieren, die ihnen erteilt wurden.

• Darüber hinaus wurden während meiner Besuche in diesen Staaten wichtige strategische Projekte eingerichtet:

• Erstens hatte ich das Vergnügen, mit meinem Bruder, Herrn Muhammadu Buhari, dem Präsidenten der Bundesrepublik Nigeria, das Projekt "Afrika Atlantic Gas Pipeline" in die Wege zu leiten.

Dieses Projekt wird natürlich dazu beitragen, dass Erdgas aus den Gasförderländern nach Europa befördert wird. Aber mehr als das. Davon wird das ganze Westafrika profitieren.

Es wird in der Tat dazu beitragen, einen regionalen Elektrizitätsmarkt zu schaffen und eine wesentliche Energiequelle zu sein, die dazu beitragen wird, die Industrie zu entwickeln, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die soziale Entwicklung zu beschleunigen.

Das Projekt wird somit Wohlstand für Nachbarstaaten und Bevölkerungsgruppen mit sich bringen und so einen entscheidenden Impuls verleihen, der das Entstehen und die Entwicklung paralleler Projekte stimuliert.

Darüber hinaus wird es dazu beitragen, friedlichere bilaterale und multilaterale Beziehungen aufzubauen und so ein Umfeld zu schaffen, das der Entwicklung und dem Wachstum förderlich ist.

• Zweitens wurden Düngemittelherstellungsbetriebe im Rahmen von Projekten zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität und zur Förderung der Ernährungssicherheit und der Entwicklung des ländlichen Raums sowohl mit Äthiopien als auch mit Nigeria eingerichtet. Diese Projekte werden dem gesamten Kontinent zugutekommen.

Wie Sie wissen, kann es grundlegenden Nahrungsmittelbedürfnissen nicht mit Gas oder Öl nachgekommen werden. Aber die Ernährungssicherheit ist nicht die größte Herausforderung für Afrika?

Dies ist das Ziel der Initiative für die Anpassung der afrikanischen Landwirtschaft oder der Initiative „Triple A“, die wir während der COP22 in die Wege geleitet haben. Es ist eine innovative und äußerst konkrete Antwort auf die gemeinsamen Herausforderungen des Klimawandels.

Sobald sie ins Leben gerufen werden wird, wird die Initiative von rund 30 afrikanischen Staaten unterstützt.

Die "Initiative Triple A " zielt darauf ab, größere Mittel für die Anpassung der kleinen afrikanischen Landwirtschaft bereitzustellen; Sie wird auch der Strukturierung und der Beschleunigung der Agrarprojekte in Afrika durch vier Programme beistehen:

• Rationelle Bewirtschaftung der Böden;

• Nachhaltige Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen Wassers;

• Klimarelevantes Risikomanagement; und

• Solidarische Finanzierung für Projektträger kleiner Projekte.

Die Initiative war auch eine der Hauptachsen des Afrika-Aktionsgipfels, wofür ich im November vergangenen Jahres in Marrakesch den Vorsitz führte.

• Schließlich sind unsere Beziehungen auch in Bezug auf Sicherheit und Frieden stark geblieben.

Müssen wir darauf hinweisen, dass wir schon immer anwesend waren, wenn es um die Stabilität des Kontinents geht?

Seit seiner Unabhängigkeit hat Marokko zu sechs Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Afrika beigetragen, die Tausende von Truppen in verschiedenen Operationsgebieten einsetzen.

Die marokkanischen Streitkräfte sind heute noch in Zentralafrikanischer Republik und Demokratischer Republik Kongo vertreten.

Darüber hinaus führte Marokko eine Reihe von Vermittlungen durch, die dazu beigetragen haben, dass der Frieden in Libyen und in der MENA-Region deutlich ausgebaut wurde.

Ihre Exzellenzen,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Meine Vision der Süd-Süd-Zusammenarbeit ist klar und konstant: Mein Land teilt, was es hat, ohne Protest.

Im Rahmen einer klar umrissenen Zusammenarbeit wird Marokko - ein wichtiger Wirtschaftsakteur in Afrika - ein Katalysator für eine gemeinsame Expansion werden.

In meinem Land werden Sub-Sahara-Bürger nach den vorher angekündigten Bedingungen empfangen: mehrere Regularisierungsoperationen wurden eingeleitet; Mehr als 25.000 Menschen profitierten von der ersten Phase.

Die zweite Phase wurde vor wenigen Wochen erfolgreich gestartet, im gleichen Geist der Solidarität und des Humanismus. Wir sind stolz auf diese Aktionen.

Sie waren notwendig und lebenswichtig für diese Männer und Frauen, die zu lange in ihrem Leben im Versteck gelitten haben.

Wir handeln, um diese Menschen darin zu hindern, am Rande der Gesellschaft zu leben, ohne Arbeit und ohne Gesundheitsversorgung bzw. ohne Zugang zur Bildung.

Wir handeln so, dass Paare, vor allem jene aus Mischehen - zwischen Marokkanern und Sub-Saharanern - nicht separiert werden.

All diese konstruktiven Maßnahmen zur Unterstützung der Migranten haben das Image Marokkos gestärkt und die bereits gefälschten Behauptungen widerlegt.

Einige sagen, dass Marokko durch dieses Engagement danach sucht, Führungsstärke in Afrika zu gewinnen. Ich sage ihnen, dass das Königreich versucht, die Führungsstärke zugunsten Afrika zu geben.

SM le Roi prononce un discours devant le 28ème sommet de l'Union africaine (UA) à Addis-Abeba

Ihre Exzellenzen,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir wissen, dass wir keine einhellige Unterstützung von dieser prestigeträchtigen Versammlung zu gewinnen versuchen. Weit entfernt von uns, ist es, eine sterile Debatte auszulösen! Wir haben absolut keine Absicht, eine Spaltung zu verursachen, wie manche unterstellen wollen!

Sie werden sehen: Sobald das Königreich Mitglied sein wird und in der Lage ist, zur Agenda der Aktivitäten beizutragen, wird seine Aktion im Gegenteil dazu beitragen, Einheit und Fortschritt zu schaffen.

Wir nahmen an der Schaffung dieses wunderschönen panafrikanischen Gerüstes teil und wir freuen uns natürlich darauf, den Platz wieder zu integrieren, der uns zusteht.

Während all dieser Jahre und ohne natürliche Ressourcen wurde Marokko zu einer aufstrebenden Wirtschaft, mit anerkanntem Fachwissen; Heute ist es eine der wohlhabendsten Nationen Afrikas.

Marokko hat immer betrachtet, dass seine Stärke vor allem aus der Integration der Maghreb-Subregion kommt.

Es ist jedoch klar, dass die Flamme der arabischen Maghreb-Union verblasst ist, weil der Glaube an ein gemeinsames Interesse verschwunden ist!

Die mobilisierende Dynamik des Maghreb-Ideals, der von den Pionieren der 1950er-Jahre propagiert wurde, wurde verraten.

Wir bedauern heute, dass die Maghreb-Union die am wenigsten integrierte Region im afrikanischen Kontinent ist, wenn nicht sogar in aller Welt.

Der innergemeinschaftliche Handel erreichte 10% zwischen den ECOWAS-Ländern und 19% zwischen den SADC-Ländern, während er in den Maghreb-Ländern nach wie vor mit weniger als 3% stagniert.

Auch wenn die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft in ehrgeizigen Integrationsprojekten vorankommt und die ECOWAS einen verlässlichen Raum für die Freizügigkeit von Personen, Gütern und Kapital bietet, so ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Maghreb-Länder auf einem niedrigen Niveau.

Unsere Mitbürger im Maghreb finden diese Situation schwer nachvollzierbar.

Wenn wir nicht handeln, wird die Maghreb-Union, wenn sie dem Beispiel der benachbarten afrikanischen Subregionen folgt, in ihrer chronischen Unfähigkeit zerbröckeln, um den Ambitionen des Marrakesch-Vertrags, der sie vor 28 Jahren gebar, gerecht zu werden.

Ihre Exzellenzen,

Sehr geehrte Damen und Herren,

All dies bestätigt, dass Marokko das Recht hat, Afrika zu wählen. Auf diese Weise hat sich mein Land entschieden, sein Know-how zu teilen und zu transferieren; Konkret heißt es, eine sichere und solidarische Zukunft, aufzubauen.

Wir sind stolz darauf, dass die Geschichte uns das Richtige beschieden hat.

Marokko kehrt nicht zurück in die Afrikanische Union durch die Hintertür, sondern durch das Haupttor. Dies zeigt die herzliche Begrüßung, die uns heute seitens unserer afrikanischen Brüdern entgegengebracht wurde.

Wir laden die afrikanischen Völker dazu ein, der Dynamik unseres Landes beizutreten und dem ganzen Kontinent neue Impulse zu verleihen.

Ihre Exzellenzen,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Es ist höchste Zeit für Afrika, vom Reichtum Afrikas zu profitieren.

Wir müssen arbeiten, damit unser Kontinent nach jahrzehntelanger Ausplünderung in eine Zeit des Wohlstands hineingehen darf.

Zugegebenermaßen ist der Kolonialismus nicht die einzige Ursache für die Probleme Afrikas. Allerdings bleibt seine negative Auswirkung bestehen.

Für eine lange Zeit haben wir anderswo gesucht, um Hilfe bei der Entscheidung, eine Verpflichtung suchhaft zu werden.

Ist es nicht an der Zeit, dass dieser Tropismus ausgesetzt wird? Ist es nicht an der Zeit, auf unserem Kontinent zu schauen? um sein kulturelles Reichtum und sein menschliches Potential zu betrachten?

Afrika sollte auf seine Ressourcen, sein kulturelles Erbe, seine spirituellen Werte stolz sein und die Zukunft sollte stark diesen natürlichen Stolz unterstützen.

Afrika kann und muss für sich alleine seine Wahlen validieren und somit die freie Wahl seiner Bürger unterstützen.

Es verfügt über Regulierungsinstrumente und Rechtsinstitutionen wie Verfassungsräte und oberste Gerichte, welche die Wahlstreitigkeiten und die Beschwerden beilegen können.

Diese Institutionen könnten bei Bedarf mit einbezogen werden. Aber sie existieren! Sie sind betriebsbereit! Andernfalls, wozu dient der Gebrauch, sie zu haben?

Afrika wird heute von einer neuen Generation ungehemmter Führer geleitet. Sie arbeiten für die Stabilität, für die politische Öffnung, für die wirtschaftliche Entwicklung und für den sozialen Fortschritt ihrer Völker.

Sie arbeiten mit Entschlossenheit, Entschlossenheit und Überzeugung, ohne sich darum zu kümmern, dass sie "abgestuft" werden oder vom Westen beurteilt werden.

Seit einigen Jahrzehnten sind die Wachstumsraten in einigen Staaten des Nordens nicht höher als in einigen afrikanischen Staaten. Das Scheitern ihrer Meinungsumfragen zeigt, inwieweit ihre Fähigkeit abhanden gekommen ist, die Bestrebungen ihrer Völker zu verstehen.

Und doch beanspruchen diese Staaten mit einer kränkelnden Wirtschaft, einer schlechten sozialen Lage und einer schwächeren Führung das Recht für sich, ihr Entwicklungsmodell auf uns anzuwenden!

Ich wiederhole: Ich halte den Begriff des dritten Weltsystems für veraltet!

Solche Praktiken tragen Zeichen des ökonomischen Opportunismus: Der Respekt und das Wohlwollen, das einem Land gezeigt wird, sollten nicht mehr von seinen natürlichen Ressourcen und vom erwarteten Gewinn abhängen!

Ihre Exzellenzen,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Dies ist der Weg zur Solidarität, zum Frieden und zur Vereinigung, den mein Land eingeschlagen hat.

Wir bekräftigen unser Engagement für die Entwicklung und für den Wohlstand der afrikanischen Bürger.

Wir, die Völker Afrikas, haben die Mittel und das Genie. Gemeinsam können wir die Bestrebungen unserer Völker in Erfüllung bringen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Wassalamu alaikum warahmatullah wabarakatuh".

-News und Events rund um die Westsahara / CORCAS -


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